Messeduo als Branchenbarometer heimischer Industriepioniere

von Gernot Rath

Intertool & Smart Automation Austria

Von 12. bis 15 Mai 2020 findet die Intertool und von 12. bis 14. Mai 2020 die Smart Automation Austria in der Messe Wien statt
Nicht nur der Trumpf Maschinen Austria widmet heuer seinen Intertool-Messeauftritt einem virtuellen Schwerpunkt, auch der Smart-Austeller Phoenix Contact will mit digitalen Dienstleistungen seinen Kunden einen Zusatznutzen stiften. Zwei Welten, die ein und dasselbe Thema zum Treiber neuer Geschäftsbereiche machen. „Der Begriff Digitalisierung ist in aller Munde, es dreht sich vieles darum“, so Thomas Lutzky. Der Geschäftsführer von Phoenix Contact sieht den Verbund mit der Intertool als eine Chance für jeden Besucher „sich an einem Tag in beiden Welten informieren zu können.“ Ähnlich sieht den Querverbund Gerhard Karner, Vertriebsleiter bei Trumpf. Der Paschinger Maschinenbauer will unter dem Messemotto „Let’s talk“ auf der Intertool sein Image als Lösungsanbieter weiter feinschleifen. „Eine langfristige Strategie, die die vernetzte Fertigung in den Vordergrund stellt“, so Karner.
 
Messe als Gradmesser der heimischen Konjunktur. Stehen diese beiden Aussteller beispielhaft für das harmonierende Messeduo, so pusht Veranstalter Reed Exhibitions mit seinem Rahmenprogramm zusätzlich jene Themen, die beide Branchen beschäftigen. (Anm.: Siehe sechs Sonderschauen, die Sie nicht verpassen sollten.). Für Barbara Leithner, Managing Direktorin bei Reed Exhibitions, dient der Auftritt des produzierenden Wirtschaftssektors einerseits als jobtechnischer Umschlagplatz, aber andererseits auch als Gradmesser der heimischen Konjunktur. „Das Wiener Messeduo wird zum Treffpunkt von Politik, Gesellschaft und Industrie, denn kein anderes Format vermag alle Steakholder sowie Fachkräfte geballt an einem Ort zu versammeln“, so Leithner. Für einen der größten Smart-Aussteller verläuft die Konjunktur 2020 übrigens besser als erwartet. Beckhoff-Geschäftsführer Armin Pehlivan will ein konjunkturelles Aufatmen wahrgenommen haben. Ein Wandel, dem Beckhoff wohl selber Rechnung trägt, sieht sich das Unternehmen neuerdings als mechatronischer Brückenbauer. „Wir verketten zunehmend die Welt der Elektronik mit der Welt der Mechanik“, so Pehlivan.
 
40 Jahre Intertool: Österreichs Pioniere am industriellen Puls der Zeit. Ein Jubiläum gibt es auch zu feiern - die Intertool wird 40. Ein runder Geburtstag, der mit Stimmen aus der Vergangenheit greifbarer wird. Karl Wiefler gilt als Urgestein der Branche. Der Geschäftsführer von GGW Gruber war schon bei der allerersten Intertool im Jahr 1980 dabei. „Damals gab es nur vereinzelt automatisierte Werkzeugmaschinen“, erinnert sich Wiefler. „Dreh- und Fräsmaschinen wurden zumeist über Handräder manuell bedient.“ Dass sich seither viel getan hat, ist klar. Dies hat auch die Längenmess- und Prüftechnik (die Spezialität von GGW Gruber) stark verändert. Waren seinerzeit die Messwerte nur analog über einen Nonius ablesbar, „sind unsere Systeme heute durch die Digitalisierung vollautomatisiert und können mannlos über Nacht arbeiten“, so Wiefler. „Etwas, das zur Zeit der ersten Intertool unvorstellbar gewesen wäre“.
Wie wichtig die Intertool im Verbund mit der Smart Automation für den heimischen Markt ist, weiß auch Gerhard Melcher. Der Vertriebs- und Marketingleiter bei Boehlerit ist jährlich auf über 25 Industriemessen vertreten, fühlt sich aber der Heimat am stärksten verbunden. Deswegen rücken die Steirer Werkzeugspezialisten hier sogar mit drei Produktpremieren an. (Anm.: Zu sehen im Steirereck Halle A) Zur Konjunkturlage meint Melcher übrigens: „Wir haben die Talsohle der Beruhigung erreicht und gehen mit einer Seitwärtsbewegung ins Jahr 2021.“
Alles neu macht der Mai? Zumindest setzt die Branchenplattform „Intertool & Smart Automation“ ein starkes Zeichen in punkto Erwachen eines wirtschaftlichen Optimismus gepaart mit bunten Produktinnovationen. Eine Messe, als Wissensplattform, die Menschen mit Kontakten, Wissen und Emotionen verbindet.
 

Rahmenprogramm

Mehr als reine Ausstellerstände: Mit diesen sechs Sonderschauen holt Veranstalter Reed Exhibitions die Besucher des Messeduos Intertool & Smart Automation am thementechnischen Puls der Zeit ab.
 
Austrian 3D Printing Forum by Succus
Was: Im angrenzenden Congress Center bietet Konferenzveranstalter Succus, einen vertiefenden Einblick in die 3D Druck-Materie. Tickets und Anmeldung unter: www.3d-printing-forum.at
Wo: Congress Center
 
Autstanding Award by WEKA Industrie Medien
Was: Schulklassen diverser HTLs können ihre Maturaprojekte einreichen, die dann vor Ort von einer Jury, bestehend aus Unternehmen der Industrie und dem Fachmagazin Autlook, bewertet werden. Grand Finale und Siegerehrung finden am DI 12. Mai um 17 Uhr statt.
Wo: Smart Automation Bühne, Halle A
 
Prozesskette.at
Was: Ein einzigartiger Firmenverbund ballt Fachwissen rund um die lückenlose Umsetzung von mehrstufigen Fertigungsprozessen. Teilnehmer: GGW Gruber, Hermle, Index-Werke, Wedco, Westcam, Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH und Zoller.
Wo: Intertool, Halle B
 
Steirereck
Was: Von Kernöl und echter steirischer Technologiekompetenz an Sachen Metallverarbeitung zeigen diese Unternehmen, was es heißt Marktführer zu sein. Mit dabei sind Boehlerit, Oerlikon Balzers Coating Austria GmbH, Dustcontrol GesmbH, Carl Zeiss Industrielle Messtechnik, Wikus Austria GmbH, TCM Austria, Area m Styria GmbH.
Wo: Intertool, Halle A
 
Intertool-Bühne by X-Technik
Was: Gemeinsam mit Reed Exhibitions präsentiert der Fachverlag X-Technik die „Vorsprung durch Know-how“-Bühne. Persönlichkeiten der Branche geben Einblicke in erfolgreiche Fertigungsphilosophien sowie einen Ausblick in die Zukunft der Zerspanungstechnik.
Wo: Intertool, Halle B
 
Smart Automation-Bühne
Was: Neue digitale Geschäftsmodelle, Industrial IoT, Edge Computing, Künstliche Intelligenz und kollaborierende Robotik: Diese Bühne widmet sich Themen, die die Branche wirklich bewegen. Die Devise lautet: keine Firmenpräsentationen, sondern echte Best Practice Beispiele.
Wo: Smart Automation, Halle A
 

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