Nachhaltig für morgen – innovativ in die Zukunft
von Gernot Rath
PROPAK Lounge 2025

Visionen mit Weitblick: Zukunftsforscher Tristan Horx. Mit seiner Keynote hinterfragte Zukunftsforscher Tristan Horx tradierte Denkmuster. Mit einem Augenzwinkern stellte er die provokante Frage: „War die Zukunft früher besser?“ und nahm das Publikum mit auf eine Reise durch aktuelle Trends, Gegentrends und soziokulturelle Veränderungen.
„Momentan haben wir das Gefühl, das Thema Nachhaltigkeit ist verschwunden. Man spürt es im öffentlichen Diskurs kaum noch – aber genau das ist der Beweis: Die Nachhaltigkeitsbewegung hat gewonnen!“ Es gibt keine Branche mehr, die sich nicht damit beschäftigen muss, so Horx, und „die PROPAK hat dabei einen Riesenvorteil, denn Produkte aus Papier und Karton sind per se nachhaltig.“
Sein Fazit: Die Branche ist auf dem richtigen Weg – auch wenn sie sich lange im Schatten der Digitalisierung gefühlt hat. Denn: „In einer Welt, in der alles digital verfügbar ist, wird das Haptische, das Angreifbare plötzlich wieder spannend – wir nennen das die ‘Rache des Analogen’.“

Wirtschaft unter Druck: Klartext in der Podiumsdiskussion. Birgit Niessner, Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft in der Oesterreichischen Nationalbank, analysierte die wirtschaftliche Großwetterlage mit kritischem Blick: „Wir haben derzeit ein äußerst ungünstiges externes Umfeld, das vor allem die Industrie hart trifft – insbesondere durch internationalen Wettbewerbsdruck. Gleichzeitig gibt es aber auch Hausaufgaben, die man in Österreich und in Europa lösen kann.“ Die große Inflationswelle habe man spät, aber doch durch die Geldpolitik in den Griff bekommen. Allerdings hat sie ihre Spuren hinterlassen: etwa in Form massiv gestiegener Lohnkosten, insbesondere im internationalen Vergleich mit den Haupthandelspartnern. Auch die hohen Energiekosten setzen der Industrie zu. Diese Faktoren lassen sich nicht immer vermeiden – aber man müsse strukturell daran arbeiten, dass Österreichs Industrie nicht unnötig belastet wird.

Staffelübergabe mit Symbolkraft: Danke Georg, willkommen Marko! Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war die feierliche Staffelübergabe. Nach 20 Jahren übergab Georg-Dieter Fischer sein Amt als Fachverbands-Obmann an Marko Bill Schuster – begleitet von großem Applaus und einem augenzwinkernden Geschenk: Ein „Zusteller der Österreichischen Post“ brachte sein Abschiedsgeschenk – stilecht verpackt in Wellpappe. Fischer blickte zurück und gleichzeitig voraus: „Die Interessenvertretung war immer meine Leidenschaft – und ich denke, gemeinsam haben wir den Fachverband als proaktive, serviceorientierte Plattform positioniert. Auch wenn Manager und Unternehmer heute weniger Zeit für Interessenvertretung finden – ich bin überzeugt, dass wir in der PROPAK die richtigen Frauen und Männer haben, um diesen Weg weiterzugehen.“
Der neue PROPAK-Obmann Marko Bill Schuster skizzierte seine Zuversicht: „Was mich optimistisch stimmt, ist vor allem die hohe Innovationskraft unserer Branche. Unsere Betriebe haben das Potenzial auch im Rahmen nachhaltiger Ziele zu punkten – gerade auf europäischen Märkten. Und obwohl wir im Fachkräftebereich zunehmend unter Druck geraten, haben wir in Österreich immer noch ein sehr gutes Ausbildungsniveau. Damit können wir uns international weiterhin behaupten.“

Marke & Mensch: Die Zukunft der PROPAK. Auch die strategische Entwicklung der Marke PROPAK stand im Fokus dieser Veranstaltung. Alice Nilsson, CEO der Markenagentur MarkenStern und Martin Widermann, Geschäftsführer von PROPAK, präsentierten 10 Jahre Marke PROPAK und gaben Einblicke in das Employer Branding für die Branche. Die nächste Staffel der beliebten Employer Branding Videos folgt noch heuer!
Abschließend zeigte sich PROPAK Geschäftsführer Martin Widermann rundum zufrieden: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung mit exzellenten Speakern und eine würdige Danksagung für unseren scheidenden Obmann Georg Dieter Fischer. Wir freuen uns schon auf die nächste PROPAK Lounge.“